Reallabore

Reallabore als Testräume für Innovation und Regulierung machen es möglich, unter realen Bedingungen innovative Technologien, Produkte, Dienstleistungen oder Ansätze zu erproben, die mit dem bestehenden Rechts- und Regulierungsrahmen nur bedingt vereinbar sind. Die Ergebnisse solcher zeitlich und oft räumlich begrenzten Experimentierräume bieten die Grundlage dafür, den Rechtsrahmen evidenzbasiert weiter zu entwickeln. Experimentierklauseln sind häufig die rechtliche Grundlage.

Neben verallgemeinerbaren Erkenntnissen zur Kreislaufnutzung von Bauteilen ist die Vorbereitung von Reallaboren, in deren Rahmen Versuchsbauten aus den Schalungselementen errichtet werden, eines der Ziele des Forschungsvorhabens Stuttgart 210. Denn erst im Rahmen einer konkreten 1:1-Anwendung können die entscheidenden Erfahrungen gesammelt und das Forschungsprojekt auf seine Relevanz überprüft werden. Planung, Bau und Nutzung und die dazu erforderlichen rechtlichen Grundlagen und Regularien sollen durch weitere Forschungsprojekte begleitet und evaluiert werden.


Multifunktionsraum

Die Stadt Mannheim hat sich im Rahmen des Forschungsprojekts Stuttgart 210 bereits 18 HKT-Elemente für das erste Reallabor gesichert. Der kleine Experimentalbau mit einer Grundfläche von etwa 10 x 12 Metern bietet durch die sich selbsttragende Geb.udehülle der HKT-Elemente ein breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten. Diese reichen von einer Mensa für Schüler über einen Bewegungsraum für einen Kindergarten bzw. einen Waldkindergarten bis hin zu einem Aufwärmraum für Obdachlose oder einem Proberaum für das Nationaltheater Mannheim. Aktuell wird eine Büronutzung für „Next Mannheim“ am Rande des Herzogenriedparks in Mannheim planerisch verfolgt.


Circuleum

Das Reallabor Circuleum besteht aus zwei Unterschalsätzen mit denen die ikonischen Kelchstützen des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs betoniert wurden. Durch das Zusammensetzen und Umkehren der Regelelemente ergibt sich ein in sich geschlossenes Dachtragwerk, das durch die sich selbst tragenden Schalemente einen runden, stützenfreien Raum mit einem Durchmesser von 14 Metern ergibt. Der Gesamtdurchmesser des Experimentalbaus beträgt 22 Meter. Die für das Tragwerk nötigen Schotten der Rotunde ergeben flexibel nutzbare Nischen, die als Nebenräume dienen. Mögliche Nutzungen wären eine Bibliothek, ein Restaurant oder Café oder ein Veranstaltungsraum.


Überdachung

Das Reallabor Überdachung widmet sich den Unikatelementen und Restelementen des Stuttgarter Hauptbahnhofs, bei denen es aufgrund ihrer geometrischen Einzigartigkeit nicht möglich ist, eine thermisch geschlossene Geb.udehülle zu realisieren. Diese Elemente eignen sich für spektakuläre und unverwechselbare Konstruktionen sowie alltagstaugliche Aufgaben mit einem einzigartigen Erscheinungsbild.


Markthalle

Das Reallabor Markthalle besteht wie das Reallabor Schalentragwerk aus Schalungselementen mit denen die ikonischen Kelchstützen des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs betoniert wurden. Diese Konstruktion ist ein alternativer Entwurf bei dem die Schalungselemente als Deckenelemente eingesetzt werden. Die Einfeldträger haben eine Spannweite von 6 Metern. Gewölbte, mehrachsig gefräste und blockverleimte Brettsperrholzelemente erzeugen eine Deckenkonstruktion mit textiler Anmutung, die sich für eine Markthalle oder einen größeren Verkaufsraum mit Abmessungen von 22 x 17 Metern oder einer kleineren Variante mit Abmessungen von 22 x 11 Metern eignet.